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Freitag, 28. August 2015

Kitzsteinhorn 3203m

Besteigung des Kitzsteinhorns vom Alpincenter Kaprun aus


Allgemein:
Zeit ges.: ca. 5  Std.
Höhenunterschied: ca. 750 Hm
Ausgangspunkt: Alpincenter Kaprun (2450m)
Talort: Kaprun
Land: Österreich

Anreise:
Entweder man fährt von Mittersill aus dem Westen oder von Zell am See aus dem Osten bis zum Kreisverkehr Kaprun. Man fährt südlich durch Kaprun durch und gelangt so in ein Tal. Die Straße führt nach wenigen Minuten zu der Talstation.
Von der Talstation nimmt man den Gletscherjet 1 bis zu der Mittelstation. Man steigt noch im gleichen Gebäude in den Gletscherjet 2 um, der einen dann zu dem Alpincenter befördert.

(Foto: Alpincenter mit Kitzsteinhorn links.)

Route:
Vom Alpincenter kann man nun verschiedenste Wege benutzen. Es gibt als erstes einen Weg, bei dem man hinter dem Center rechts nach oben geht und dann immer dem Weg folgend den ersten Teil des Schmiedingerkeeses erreicht. Zweitens gibt es einen Weg, der etwas abgeschiedener links verläuft. Dazu folgt man der Beschilderung in Richtung Stauseerundweg und immer der rot-weißen Makierung folgend ebenfalls den ersten Teil des Gletschers erreicht. Um hinter das Alpincenter zu gelangen geht man einfach durch dieses hindurch. Theoretisch gesehen ist es egal welchen Weg man wählt. Hauptsache man gelangt irgendwann zum Anfang des Gletschers.
Man betritt nun den Gletscher und läuft ihn bis zur oberen Gratkante des Gletschers hinauf. Hier erkennt man bereits die Bergstation des Gletscherjets 4. Orientieren kann man sich an der Lücke zwischen den zwei Bergen und an der immer rechts neben uns verlaufenden Liftanlagen.

(Foto: Kitzsteinhorn links; Gletscherlücke in der Mitte)

Hat man die obere Gratkante des Schmiedingerkeeses erreicht, bietet sich von dort aus ein Ausblick tief in die Alpen auf Großvenediger und Großglockner. Außerdem wird jetzt auch die Bergstation des Gletscherjets 3 sichtbar und der Horizontallift, der diese Station mit der obersten Bergstation verbindet.

(Foto: Blick in die Alpen mit Großvenediger ganz hinten in weiß.)

Hier dürfte man auch auf ein verstärktes Personenaufgebot stoßen. Zu unserer Linken befindet sich nun ein kleines Gebäude, mit zwei Aussichtsplattformen. Für den Weiterweg muss man nun in dieses Gebäude hinein, zum Anfang des Hannastollens.

(Foto: Kleines Gebäude mit Aussichtsplattform; Eingang zum Stollen - innen)

Man geht durch diesen gut 400m langen Stollen hindurch. Man merkt gleich, dass es hier deutlich kühler wird. In dem Stollen befinden sich auch kleine Wissensstationen, die etwa z.B. den Grund für den Stollen aufgreifen, der darin besteht die umliegenden Bergstationen zu stabilisieren bzw. zu verankern.
Nach dem Stollen befindet man sich direkt in der anderen Bergstation weiter oben. Hier gibt es ebenfalls ein Restaurant.
Um zum weiteren Weg zu kommen geht man als erstes die ganzen Treppen hinauf, bis zum Ausgang auf die Aussichtsplattform.

(Foto: Das sich dort befindliche Schild)

Geht man links um das Gebäude herum, gelangt man zum Gipfelanstieg. Erst an ein paar Lawinenblockaden vorbei, geht es eher mäßig steil hinauf. Bald aber nimmt die Steilheit zu und der Weg führt in die Nordwest-Flanke. Es folgen sehr steinige und steile Stücke, wo nun schon Stahlseile wie am Klettersteig helfen. Hier liegt die Klettersteigschwierigkeit über nicht über A/B. Nach weiteren Minuten erblickt man nun schon das Gipfelkreuz und der Weg wird flacher. Jetzt trennt nur noch ein kleiner Grat von dem Gipfel.

(Foto: Kleiner NW Grat kurz vor dem Gipfel.)

Nach diesem kleinem aber feinem Stück steht man nun auf dem 3203m ü. NN hohem Gipfel des Kitzsteinhorns. Der Blick wandert nun in die Landschaft. Man erkennt den Großglockner und den Großvenediger. Des Weiteren erkennt man die großen Stauseen weiter unten im Tal, wo sich auch die Klettersteigarena "Höhenburg" befindet.

(Foto: Gipfelkreuz)

Der Abstieg erfolgt auf der Aufstiegsroute.

Karte:


Karte: 1.: Alpincenter; 2.: ungef. Anfang des Schmiedingerkees; 3.: obere Gratkante; 4.: Eingang Hannastollen; 5.: Bergstation; 6.: Gipfel (nur ungefähre Positionen und Wege).
 
Bemerkungen:
-Der Schmiedingerkees führt im Sommer sehr offen liegende und große Spalten. Außerdem kann er wegen des herab fließenden Wassers an der Oberfläche gefrieren, sodass Steigeisen notwendig sind.
-Der Gipfelanstieg erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Bei Vereisung oder bei zu starkem Wind gefährlich.

Nützliche Links:
Kitzsteinhorn Bergbahn

Fazit:
Sehr schöne und angenehme Route. Für Leute, die gerne eher alleine unterwegs (oder mit wenig Verkehr) sein wollen, ist diese Route wegen des vielen Tourismus an den Bergstationen etc. nicht gerade idyllisch.

3,75 von 5 Sternen
Note: 2

Video mit Bildern:

(Wiedergabe auf Youtube)

Fotos: Gletscherspalte; umliegende Berge mit Stausee; Umgebung mit Großvenediger; steiler Aufstieg mit Drahtseil; obere Gratkante mit Schmiedingerkees; oberer Teil des Gletschers; Kitzsteinhorn vom Gletscher aus mit den Bergstationen; Umgebung; Umgebung von der Aussichtsplattform; Umgebung; Mittlerer Teil des Gletschers.

 










bergsteiger 1416
©bergsteiger 1416

Freitag, 14. August 2015

Großvenediger 3666m

Routenbeschreibung zum Großvenediger 3666m


Allgemeines:
Zeit ges.: 7-13,5 Std. (je nach Bedingungen)
Höhenunterschied: 1550 Hm von der Johannishütte
höchster Punkt: 3666m
Ausgangspunkt: Prägraten am Großvenediger bzw. Hinterbichl
Land: Österreich

Charakter:
Es handelt sich bei dieser Tour um eine hochalpine Tour, mit Gletscherkontakt.

Route:
Los geht es bei Hinterbichl, dass sich unmittelbar westlich von Prägraten a. Großvenediger befindet. Die meisten Leute fahren mit dem Venedigertaxi bis zu der Johannishütte (siehe Lokalität Nr.1), was mit ca. 20-30 min zu veranschlagen ist. Natürlich könnte man den gleichen Weg auch zu Fuß zurück legen, was aber ca. 2 Std. dauern würde. Ist man auf 2100m, an der Johannishütte angekommen, bietet sich hier schon einen Blick auf die Gletscher rund um den Großvenediger.
Weiter geht es auf dem markierten Steig Nr. 915 in nordöstlicher Richtung weiter nach oben. Man überquert dann den Zettalunitzbach, mittels einer Brücke. Der weitere Verlauf führt über etwas grasigeres Gelände mäßig steil nach oben. Später aber nimmt die Steilheit zu und das Gelände wird auch schon etwas felsiger. Bald darauf erblickt man die Johannsihütte von oben und man kommt auch schon dem Gletscher näher.

(Foto: schmaler Weg; die Johannishütte ist in der Mitte zu erkennen)

(Foto: Zettalunitzkees ganz unten gelagert und äußerer Mullwitzkees weiter oben)

Demnächst übersetzt man ein paar kleine Bäche, die direkt auf dem Weg liegen und man erreicht ein kleines Plateau, von dem man schon das Defreggerhaus erkennen kann.


(Foto: Defreggerhaus in der Mitte.)

Weiter geht es dann über steiniges Gelände, erst ein wenig bergab, dann wieder steil bergauf zum Defreggerhaus. Hier könnte man eine kleine Pause einlegen, bevor es an den Gletscher geht. Das Defreggerhaus bietet Speisen und Getränke an (siehe Lokalität Nr.2).

 
 
Hat man die Rast hinter sich, müsste man nun erst einmal nordwestlich gehen. Hier müsste ein steiniger Weg vorhanden sein. Dieser führt einen kleinen Grat entlang, auf dem Steinmänner stehen müssten. Bald folgt dann ein Schild mit der Abzweigung. Man geht den Grat westlich hinab und kommt an den Anfang des Gletschers (Rainerkees). Hier seilt man sich bitte an und geht dann zwischen Rainerhorn und Hohes Aderl hindurch, in Richtung Großvenediger.
 

(Foto: Großvenediger links, links daneben das Hohe Aderl; rechts das Rainerhorn)
 
Es geht dann erst einmal leicht den Gletscher hinunter, worauf es dann mäßig steil nach oben geht. Später erreicht man dann eine eher ebene Fläche. Der erste Blick fällt hier auf den Gipfelaufbau des Großvenedigers. Diesen geht man dann hinauf, worauf dann ein kleiner Grat folgt. Hier ist bereits das Gipfelkreuz zu sehen. Den kleinen Grat überschreitet man schnell und man steht am höchsten Punkt der Venedigergruppe auf 3666m ü. NN.
 
(Foto: Gipfelaufbau)
 
Der Abstieg erfolgt auf gleichem Wege.
 
Karte:
 
Karte: Die jeweiligen Hütten und der Gipfel sind angegeben. (Nur ungefähre Wege. Var. je nach Verhältnissen).
 
Bemerkungen:
-Bei dieser Tour ist unbedingt eine Seilsicherung (Gletscherausrüstung) notwendig. Es handelt sich hierbei um einen Spaltenreichen Gletscher, der im Sommer sehr frei liegenden Spalten führt.
-Bei Regen oder starker Schmelze können die kleinen erwähnten Bäche schnell anwachsen und unpassierbar werden.
-Von der Johannishütte zum Defreggerhaus und anders herum gibt es eine Materialbahn, mit der man auf Wunsch sein Gepäck zu der jeweils anderen Station transportieren lassen kann. Dies kostet eine Gebühr von 3 Euro (Stand: August 2015).
 
Zeitplanung:
Die ganze Tour ist an einem Tag zu schaffen. Man sollte allerdings schon sehr früh aufbrechen. Ich bin damals um 4.30 Uhr an der Johannishütte gestartet. Würde es aber nicht empfehlen an einem Tag zu machen. Erstens einmal ist das Risiko, an der Höhenkrankheit zu erkranken höher und zweitens muss man dann jeweils 1500 Hm Auf- und Abstieg an einem Tag bewältigen, was auf die Dauer auch nicht gerade entspannend ist.
Deshalb würde ich empfehlen die Tour auf zwei Tage zu erledigen und etwa auf dem Defreggerhaus zu übernachten und am nächsten Tag dann sich den Rest des Aufstieges und des Abstieges zu widmen.
 
Lokalitäten: (Stand: August 2015)
1.: Johannishütte
-geöffnet von Juni bis Oktober
-Übernachtungen möglich
 
2.: Defreggerhaus
-geöffnet für Skitourengeher an den Wochenenden bei schönem Wetter (Reservierung notwendig)
-geöffnet von Ende Juli bis Anfang September
-geöffnet Oster und Pfingsten an den Wochenenden auf Anfrage
-Übernachtungen möglich
 
Nützliche Links:
 
Fazit:
Sehr schöne Tour mit toller Aussicht.
 
4,5 von 5 Sternen
Note: 1,5
 
Video mit Bilder:
 
 
Fotos: Sonnenaufgang und die Berge (4x); Felskamm  vor dem Defreggerhaus; Gletscherspalte; Bach in die Tiefe; Gletscher mit Umgebung (4x); Zettalunitzbach; Großvenediger in den Wolken; Defreggerhaus von oben; Johannishütte beim Abstieg.
 


                           
 


 






 
 



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©bergsteiger 1416